„Heimat-Preis des Kreises Borken“ ist im Textilwerk in Bocholt verliehen worden

„Heimat-Preis des Kreises Borken“ ist im Textilwerk in Bocholt verliehen worden
Gruppenfoto mit allen Vertreterinnen und Vertretern der sechs ausgezeichneten Projekte des "Heimat-Preises 2023 des Kreises Borken" - Foto: Kreis Borken
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Landrat Dr. Kai Zwicker zeichnete sechs Projekte aus

KREIS BORKEN | pd | „Aktiv für mehr“ lautete das Motto des „Heimat-Preises 2023 des Kreises Borken“, mit dem nun sechs Projekte am Donnerstag, 11. April 2024, im Textilwerk des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe in Bocholt ausgezeichnet wurden. Mit dem Preis werden Vereine, Gruppen und Initiativen aus dem Kreis Borken geehrt, die sich für lokale, regionale und kreisweite Besonderheiten einsetzen. Vor allem geht es darum, Heimat zu bewahren und gleichzeitig Zukunft zu gestalten. Dabei ist es entscheidend, dass die Akteure es geschafft haben, dass sich Menschen (neu) ehrenamtlich für ihre Region und Heimat engagieren. „Das Ehrenamt spielt bei uns Westmünsterland eine zentrale Rolle. Bürgerschaftlich aktive Menschen sind unabdingbar für unsere Gesellschaft. Ihr Einsatz verdient ausdrücklich Dank und Anerkennung. Vor diesem Hintergrund freut es mich, dass wir den diesjährigen Heimat-Preis verleihen dürfen und damit Projekte und Aktivitäten öffentlich würdigen können“, sagte Landrat Dr. Kai Zwicker bei der Preisverleihung.

Die insgesamt 35 Bewerbungen hätten auf ganz unterschiedliche Art und Weise ihre eigenen Definitionen von ehrenamtlichen Engagement gezeigt, berichtete Kreisdirektor Dr. Ansgar Hörster in seiner Funktion als Kulturdezernent und Mitglied der Jury. Er und seine Kolleginnen und Kollegen entschieden sich wie folgt: Den 1. Platz belegte das Bocholter Handwerksmuseum mit seinem Projekt „Handwerk für Kids. Kids fürs Handwerk“. Der 2. Platz ging das Projekt „Spirituelle Orte längs der Berkel“. Platz 3 sicherte sich der Heimatverein Lünten e.V. mit dem Projekt „Mobilisierung des ehrenamtlichen Engagements im Heimatverein“. Die drei Sonderpreise – finanziert von der Sparkasse Westmünsterland – erhielten der Heimatverein Heiden 1921 e.V., der Heimatverein Velen e.V. und die Sportjugend des KreisSportBund Borken (KSB) e.V.

Den 1. Preis und damit ein Preisgeld von 5.000 Euro erhielt das Bocholter Handwerksmuseum für das Projekt „Handwerk für Kids – Kids fürs Handwerk“, in dem es sein museumspädagogisches Programm für junge Menschen maßgeblich überarbeitet hat, um mit seinen engagierten Ehrenamtlichen seitdem eine Vielzahl interaktiver Museumsprogramme anbieten zu können. Der Verein konnte das Museum so zu einem „Dritten Ort“ etablieren, in dem Kultur, Bildung und Begegnung stattfinden. Es treffen sich junge Menschen zum Austausch und es wird die Gelegenheit geboten, auch mit anderen Generationen in Kontakt zu treten und voneinander zu lernen. Beeindruckt hat die Jury das besonders große Engagement der vielen Ehrenamtlichen, die die Bedeutung des Handwerks für die Region in vielfältiger Weise den jungen Menschen näherbringen. Dabei wird die berufliche Orientierung junger Menschen besonders durch die Möglichkeit des Mitmachens nachhaltig unterstützt. Vertreten wird der Förderkreis durch Sabine Hormann, Florian Sauret und Ute Sommers.

Der 2. Preisträger des „Heimat-Preises“ – dotiert mit 3.000 Euro – ist das Projekt „Spirituelle Orte längs der Berkel“, das Heimatliches sichtbar, Historisches erfahrbar, Kulturelles und Religiöses erlebbar werden lässt. Ziel ist es, Menschen – auch über religiöse Grenzen hinweg – zusammenzuführen und Touristen in „hanseatischer Gastfreundschaft“ die Berkelregion authentisch zu präsentieren. Überzeugt hat die Jury insbesondere, dass das Projekt nicht an den Kreisgrenzen endet, sondern sowohl die Niederlande als auch den Nachbarkreis Coesfeld einbezieht. So kann die Berkel als ein gelebter Kulturraum und verbindendes Element erfahren werden. Vertreten wird die Projektinitiative durch Roel Heij und Franz-Josef Menker.

Der 3. Preis – dotiert mit 2.000 Euro – ging an den Heimatverein Lünten e.V., der mit dem Projekt „Mobilisierung des ehrenamtlichen Engagements im Heimatverein“ über die Broadcast-Funktion bei WhatsApp Mitglieder und Interesierte regelmäßig und äußerst niederschwellig über alles, was das Lüntener Dorfleben ausmacht, informiert. Durch diese regelmäßigen Nachrichten sind alle Beteiligten schnell und direkt über neue Dorfentwicklungen und Vereinsaktivitäten im Bilde. So konnten Veranstaltungen örtlicher Vereine bereits eine steigende Teilnehmerzahl verzeichnen. Gleichzeitig werden die regionale Identität, das Heimatbewusstsein und das Engagement im und für das Dorf gefördert. Überzeugt hat die Jury die einfache, aber sehr innovative Idee, die besonders diejenigen erreicht, die keine Zeitung mehr lesen. Die Initiative hat gezeigt, dass so ehrenamtlicher Nachwuchs angesprochen werden kann. Darüber hinaus ist diese Idee einfach auf viele Orte übertragbar. Vertreten wird der Heimatverein Lünten durch Werner Grotholt und Michael Tenhumberg.

Des Weiteren vergab die Jury an diesem Abend drei Sonderpreise mit einem Preisgeld in Höhe von jeweils 500 Euro. Der Heimatverein Heiden 1921 e.V. erhielt diese Auszeichnung für sein Engagement bei der Gestaltung und Bewirtschaftung des Bauerngartens. Dort werden heimische Lebensmittel erzeugt und es wird vor allem generationsübergreifend vermittelt, wie früher und heute im Garten gearbeitet wurde und wird. Auch der Heimatverein Velen e.V. erhielt den Sonderpreis für die Entwicklung des „ProatCast“, der Bürgerinnen und Bürger für die Geschichte, Kultur und Entwicklung der Region begeistern soll, um das ehrenamtliche Engagement zu fördern. Die Sportjugend des KSB Borken wurde für den Kalender „Ehrenamt in der Jugendarbeit – jung, engagiert, motiviert“ geehrt, den die Jugendverbände gemeinsam auf den Weg gebracht haben. Dieser wurde flächendeckend an Orten im Kreis Borken ausgehändigt, an denen sich Jugendliche aufhalten (beispielsweise in, Jugendhäusern, Schulen und Vereinsheimen). Über den Kalender möchten die Jugendverbände die vielseitigen Möglichkeiten des ehrenamtlichen Engagements in der Jugendarbeit vorstellen und gleichzeitig für das junge Ehrenamt werben. Alle weiteren Institutionen und Vereine, die sich für den „Heimat-Preis 2023“ beworben hatten, erhielten als Anerkennung ihrer Arbeit eine Urkunde vom Landrat.

Grundlage des „Heimat-Preises“ ist das vom Land Nordrhein-Westfalen geförderte Landesprogramm „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen. Wir fördern, was Menschen verbindet.“. So stellte das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen dem Kreis Borken eine Fördersumme in Höhe von 10.000 Euro für die drei Gewinner zur Verfügung. Die Sonderpreise finanzierte wieder die Sparkasse Westmünsterland.

Zur Jury gehörten: Wilhelm Stilkenbäumer als Vorsitzender des Ausschusses für Kultur und Sport des Kreistages, Michael Boland (CDU-Fraktion), Sandra Lentford (Die Grünen), Theodor Nieland (FDP-Fraktion), Ulrike Nietsch (SPD-Fraktion), Kreisdirektor Dr. Ansgar Hörster, Elisabeth Büning, Leiterin des Fachbereichs Bildung, Schule, Kultur, Sport der Kreisverwaltung sowie Kreisheimatpflegerin Christel Höink.

Zum Hintergrund:
Vereine, Gruppen und Initiativen aus dem Kreis Borken bewarben sich jeweils mit einem Projekt für den „Heimat-Preis 2023“. Kooperationsmaßnahmen konnten ebenfalls eingereicht werden. Dabei spielte es keine Rolle, ob die Bewerbung laufende oder bereits abgeschlossene Aktivitäten und Projekte behinhaltete. Die eingereichten Konzepte wurden anhand folgender Kriterien bewertet: Förderung der regionalen Identität und des Heimatbewusstseins, das Stärken des gesellschaftlichen Zusammenhalts, des Gemeinwohls und des ehrenamtlichen Engagements hatte auch besonderes Gewicht. Zudem wurden die Innovation des Projektansatzes, die Möglichkeit des generationsübergreifenden Erlebens sowie die Nachhaltigkeit der Projektidee berücksichtigt.


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