Tierquälerei in Putenmastbetrieb im Kreis Kleve aufgedeckt – Tierschutzorganisation erstattet Anzeige

Betroffener Betrieb nimmt an der „Initiative Tierwohl“ teil
NRW – Kreis Kleve | pd | Wer Putenfleisch aus dem Supermarkt mit Tierhaltungsstufe 2 kauft, muss zukünftig offenbar genauer hinschauen, aus welchem Mastbetrieb die Tiere stammen. Wie nun die Tierschutzorganisation ANINOVA (ehemals Deutsches Tierschutzbüro e.V.) in einer entsprechenden Erklärung mitteilt, wurden während einer Recherche in einem Mastbetrieb im Kreis Kleve verheerende Zustände aufgedeckt. Umfangreiches Videomaterial, das der Organsiation vorliegt, zeigt nicht nur verletzte und vernachlässigte Tiere, sondern soll auch den ungehemmten Einsatz von Breitband-Antibiotika wie Amoxicillin und Doxycyclin sowie des Reserveantibiotikums Colistin belegen.
Das Recherche-Team fand demnach Puten mit schwersten Verletzungen wie gebrochenen Flügelknochen, blutigen Wunden und großen Abszessen vor. „Ganz offensichtlich erhalten die Tiere keinerlei tierärztliche Versorgung und sind in ihrem Leid vollkommen sich selbst überlassen“ heißt es in der Erklärung weiter.
BRUTALER UMGANG MIT PUTEN
Als wäre das nicht genug, wurde offenbar in mehreren Nächten das Trinkwasser für die Tiere bewusst abgestellt. Diese grobe Vernachlässigung wird nur noch übertroffen von dem, was die versteckten Kameras im Zeitraum zwischen Dezember 2023 und Ende April 2024 dokumentierten: Immer wieder ist zu sehen, wie Mitarbeitenden Puten treten, schlagen und teils Meter weit werfen. Einige Puten brechen sich dabei augenscheinlich die Flügel, andere können minutenlang nicht aufstehen und bleiben regungslos am Boden liegen.
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Auch der Betreiber selbst soll zu sehen sein, wie er Puten misshandelt. Besonders skandalös: Nach eigenen Aussagen des Landwirts ist der Betrieb Teil der Initiative Tierwohl und vertreibt das Fleisch in den Supermärkten unter dem Label „Tierhaltungsstife 2“. Bereits Mitte Juni 2024 hat ANINOVA e.V. eine Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Kleve erstattet und das zuständige Veterinäramt Anfang Juni informiert.
Anmerkung der Redaktion:
Auf die Darstellung der von der Tierschutzorganisation veröffentlichten Fotos sowie dem Videomaterial, das die Beschreibungen des Recherche-Teams stützen sollen, wird hier bewusst verzichtet. Das gesamte Material wurde auf der Homepage von ANINOVA veröffentlicht (Triggerwarnung).
Quelle: ANINOVA e.V.