Alarmierender Lehrermangel an nordrhein-westfälischen Schulen

Alarmierender Lehrermangel an nordrhein-westfälischen Schulen
Zum Schulstart in NRW hagelt es Kritik von Seiten der Gewerkschaft GEW

Gewerkschaft GEW fordert Landesregierung zum Handeln auf

NRW | pd/bd | Kaum sind in NRW die rund 2,5 Millionen Schülerinnen und Schüler nach den Sommerfereien wieder in den Schulalltag gestartet, kommt von der Gewerkschaft GEW NRW harsche Kritik an der Bildungspolitik der Landesregierung auf. Zum Auftakt des Schul- und Kitajahres heißt es von Seiten der Gewerkschaft, NRW befinde sich bereits mitten einer „Bildungskrise“. Das größte Problem sei der Fachkräftemangel, der die Beschäftigten extrem belastet und den Kindern ihre Bildungschancen raubt. Gewerkschaftsvorsitzende Ayla Çelik dazu: „NRW beerdigt die Bildungschancen seiner Kinder in erschreckendem Maße. Wenn die Überwindung der Bildungskrise ein Marathon ist, wie Ministerin Feller sagt, dann muss man festhalten: Einen Marathon gewinnt man nicht mit Pausen und Picknicks, sondern mit Zwischensprints. Den muss die Bildungspolitik in NRW endlich einlegen!“


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Kritik gab es seitens der Gewerkschafterin auch zum Thema Chancengleichheit. Sie unterstrich dabei, wie ungleich die Chancen in unserem Bildungssystem verteilt sind: „Der Bildungsstand der Eltern bestimmt immer noch viel zu häufig über den Bildungsweg der Kinder. Arme Kinder haben schlechtere Bildungschancen als Kinder aus reicheren Elternhäusern. Und ein niedriger Bildungsabschluss führt häufiger zu Armut, die sich dann über Generationen vererbt.“ Çelik stellte kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen vor, die sowohl in Schule, wie auch in der frühkindlichen Bildung darauf zielen, den Beruf auf breiter Front attraktiver zu machen. „Ich freue mich, dass die Ministerin einer langjährigen GEW-Forderung nachkommt und Klassenarbeiten reduziert. Sie hätte hier aber mutiger sein und zwei Klassenarbeiten pro Jahr kürzen können. Das hätte noch mehr Raum geschaffen.“ Es bräuchte eine Aufgabenkritik, mahnte Çelik. Das Bespielen von Laptops sei keine Aufgabe von Lehrkräften.

GEW legt Maßnahmenpaket vor

Mittelfristig müsse der Seiteneinstieg qualitativ besser und attraktiver werden. „Es braucht einen qualitativ hochwertigen Seiten- und Quereinstieg mit langfristigen Perspektiven im Schulsystem und eine angemessene Bezahlung, sodass diese Menschen sich nicht nach wenigen Jahren auf prekären Stellen doch wieder aus dem Bildungssystem – enttäuscht und desillusioniert – verabschieden. Nötig sind auch Coaching und Mentoringprogramme, damit diese Kolleginnen nicht alleine gelassen und mit den Herausforderungen des Schulalltags sich selbst überlassen werden. Derzeit werden sie ins kalte Wasser geworfen.“ Langfristig sei laut Çelik eine bessere Betreuung nötig, um Abgänge und Abbrüche im Studium und Referendariat zu verringern: „Fast die Hälfte derjenigen, die Lehrerin werden wollte, geht uns verloren. Da müssen wir ran.“ Schulministerin Feller und Wissenschaftsministerin Brandes müssten einen Plan zur Kapazitätserhöhung bei der Lehrerinnenausbildung vorlegen, heißt es dazu weiter auf der Homepage der GEW. Für den Bereich der frühkindlichen Bildung verwies die GEW NRW-Vorsitzende auf das Positionspapier, das die Bildungsgewerkschaft bereits im Juli an Staatssekretär Bahr übergeben hatte.

Das Positionspapier der GEW zum Thema Lehrkräftemangel finden Sie <<hier>>


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