Pendlerparkplatz – Stadt Borken schafft es ins „Schwarzbuch 2023“

Bund der Steuerzahler kritisiert, dass die Stadt Borken bei diesem Projekt rund 800.000 Euro in den Sand gesetzt hat
NRW / BORKEN | pd/bd | Alljährlich veröffentlicht der Bund der Steuerzahler im so genannten „Schwarzbuch“ die herausragendsten Fälle der Verschwendung öffentlicher Gelder. In diesem Jahr hat es auch die Stadt Borken (neben vielen anderen Kommunen im Land NRW) mit dem rund 1,4 Millionen Euro teuren Pendlerparkplatz an der Heidener Straße in diese wenig schmeichelhafte Auflistung geschafft. Den Steuerzahlern schlagen die Beiträge Jahr für Jahr heftig aufs Gemüt, wenn ihnen anhand der recherchierten Fälle dargestellt wird, wie locker die öffentliche Hand offenbar mit den zur Verfügung stehenden Finanzmitteln umgeht.
Parkplatz für 204 PKW, 2 Ladesäulen und überdachter Parkplatz für 50 Fahrräder
Bereits im Sommer 2020 hatte der Rat der Stadt Borken grünes Licht für die Planungen gegeben. Der Bau der sündhaft teuren Anlage begann im April 2021 und verschlang rund 1,4 Millionen Euro, von denen 800.000 Euro aus dem Stadtsäckel locker gemacht wurden. Der Rest des Betrages kam vom Land NRW.
Zur Ausstattung des Parkplatzes gehören: 204 Pkw-Stellplätze, davon 6 für Menschen mit Behinderung, und 8 Kraftradstellplätze. Für 2 Elektrofahrzeuge haben die Stadtwerke Borken Ladesäulen aufgestellt, die auf 9 Ladeplätze erweiterbar sind. In einer überdachten, abschließbaren Abstellanlage finden 50 Fahrräder Platz, Radler können in Schließfächern z. B. die Akkus ihrer E-Fahrräder deponieren.
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Fakt ist, dass der gut ausgestattete Parkplatz, der neben den Erstellungskosten allein für die Beleuchtungseinrichtungen alljährlich einen Betrag im unteren, vierstelligen Bereich verschlingt, kaum genutzt wird. Der Bund der Steuerzahler spricht von rund zehn Pendlerinnen und Pendlern, die das riesige Areal regelmäßig nutzen.
Während in der Darstellung der „Schwarzbuch-Autoren“ Borkens Bürgermeisterin Mechtild Schulze Hessing offenbar nach wie vor Visionen von einer Verbesserung der Situation zeigt, kommt das Sahnehäubchen im Schwarzbuch ganz zum Schluss. Dort heißt es:
„Bis heute jedoch sucht man auf der Website der Stadt vergeblich nach dem Pendlerparkplatz. Und der Shuttle-Bus wurde im April mangels Fahrgäste eingestellt.“
Den gesamten Schwarzbucheintrag lesen Sie hier >> Schwarzbucheintrag
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